Der Weg ist das Ziel
Dienstag, 2. Dezember 2014
sie hat es geschafft- amazing
Vor wenigen Tagen bekam ich eine tolle Nachricht. Happy Feet ist in New Orleans angekommen!! Wow. Amazing. Sie hat es tatsächlich durchgezogen. Im Sommer sah es mit ihr gesundheitlich gar nicht so gut aus. Ich glaube verstanden zu haben, dass ihre Sehnen in den Schienbeinen derart gereizt waren, daß sie nicht mehr gehen konnte. Sie hielt sich zwei Tage auf einem Campingplatz auf und konnte nicht mehr gehen. Jeder Schritt tat ihr höllisch weh.
Sie suchte einen Arzt auf, der ihr riet, zwei- drei Wochen Pause vom Trail zu machen. Haha... wer Pause macht, geht nicht wieder los.
Also überlegte sie weitere zwei Tage, was sie tun könne. Sie stellte sich drei entscheidende Fragen. Sie war noch nicht bereit, umzukehren. Also kaufte sie sich ein Fahrrad und fuhr parallel zum Appalachian Trail bis nach Maine. Das ist aber nicht so einfach wie in Deutschland. Amerika ist das Land der Autofahrer und so gibt es kaum gut ausgebaute Radwege. Sie fuhr viel an dicht befahrenen Bundesstraßen und fluchte über jeden Autofahrer, der ohne Abstand an ihr vorbei jagte. Sie kaufte sich einen Helm und erfand allerlei Dinge im Kopf, um die Autofahrer auf Radfahrer aufmerksam zu machen, z.B. eine auf dem Rücken blinkende Weste, ein Fahrradabstandhalter der boxen kann usw. Das eine oder andere Mal mußte sie sich mit einem Sprung in den Graben vor amokfahrenden Autofahrern in Sicherheit bringen.
Dann machte sie noch einen Abstecher nach Canada. Von dort aus fuhr sie (mit dem Zug) zu ihrer Familie nach Pennsylvania, um familiäre Angelegenheiten zu klären.
Nach drei Wochen Pause fuhr sie mit ihrem Fahrrad weiter Richtung Süden durch Virginia, Tennessee, am Mississippi entlang über Arkansas bis Luisiana. Als in der vorletzten Woche der Frost und Schnee von der Ostküste bis nach Florida und Luisiana zog, habe ich mit Happy Feet gezittert, da ich wusste, daß sie noch unterwegs war. Doch nun ist sie angekommen. Vielleicht auch innerlich. Sie fühlt nach wie vor ihre "pocketsfulofrocks". Es sind welche abhanden gekommen, es sind auch neue dazu gekommen. Aber sie sind leichter geworden. Sie fühlt sie nicht mehr jeden Tag.
So hat sie ihren persönlichen HappyFeetTrail beendet.
A big hug to Happy Feet !

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Dienstag, 22. Juli 2014
excuse me
Mir ist bei meinem Aufenthalt an der Ostküste in den USA aufgefallen, wie freundlich, rücksichtsvoll und umgänglich die Menschen miteinander sind. So habe ich nicht einmal erlebt, dass ich auf der Strasse oder dem Bürgersteig, wenn es mal eng wurde, angerempelt wurde. Selbst in einer vollen Metro und bei dichtem Treiben auf dem Metro-Bahnsteig habe ich es nicht erlebt, dass ich weder beim Einsteigen noch während der Fahrt berührt, gedrängelt oder geschubst wurde. Bei jeder Annäherung bekam ich sofort ein ´excuse me` zu hören.
Im Supermarkt in den Gängen stand ich vor den Regalen und wenn jemand vorbeiging, kam auch ein excuse me.
In Shops, Kaufhäusern, egal wo ich war, habe ich diese höfliche und umgängliche Art erlebt.

Wenn wir essen waren, und egal ob bei pizza hut oder zum Buffet im Golden Coral, die freundliche Bedienung stellte sich mit ihrem Namen vor, erklärte dass sie für uns zuständig sei und wir sie immer rufen könnten, dann erzählte sie noch etwas zum Essen, Menue oder der Tageskarte und nahm die Getränkewünsche sofort entgegen. Dann dauerte es nicht lange und es gab viel zu trinken, natürlich immer mit Eis! Auch wenn viele jetzt denken, dass die Freundlichkeit der waitress aufgesetzt war, um ein gutes tip zu bekommen, so wurde das gut versteckt. Ich hatte sehr selten den Eindruck, dass das Trinkgeld die Motivation ist. Es ist einfach der Umgang mit Menschen.

In England, Schottland und auch in Schweden und Norwegen erlebe ich diese Rücksichtnahme. Es gibt kein Gedrängel an der Bushaltestelle, sondern die Menschen stehen ordentlich aufgereiht auf dem Bussteig, jeder andere kann vorbeigehen ohne sich einen Weg bahnen zu müssen. Und das Ein- und Aussteigen läuft genauso.

Ich erlebe es hier leider anders. Wenn wir zu zweit nebeneinander auf dem Bürgersteig gehen und uns zwei oder mehr Personen nebeneinander entgegen kommen, wird von mir erwartet, dass ich ausweiche um eine Kollision zu vermeiden. Die entgegen kommenden Menschen, oftmals jünger als ich, weichen nicht aus und gehen weiterhin zu zweit/ dritt nebeneinander.

Warum ist das so? Ist das Ignoranz?
Dieser höfliche und respektvolle Umgang miteinander hat mir sehr imponiert und mich nachdenklich gemacht. Warum bekommen wir das nicht immer so hin?

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Dienstag, 1. Juli 2014
Gedankenautobahnen
Meine Abenteuerreise liegt nun fünf Wochen zurück. Ich habe grad das Buch von Hape Kerkeling : 'Ich bin dann mal weg' gelesen. Ich war anfangs etwas skeptisch, ein ernsthaftes Buch von einem Komiker geschrieben zu lesen. Und ich muss meine Meinung darüber revidieren. Er beschreibt sehr genau, wie er bis auf wenige Etappen die große Strecke von Südfrankreich bis nach Santiago de Compostela in der heißen Sommerzeit zu Fuß gegangen ist. Davor ziehe ich meinen Hut!
Seinen Beschreibungen nach zu urteilen, war das kein Spaziergang und er hätte gern das ein oder andere mal aufgegeben. Dennoch hat er alle Kräfte aufgebracht und ist die letzten Tage seiner Pilgerreise mit zwei interessanten Frauen gegangen.
Nach meinem Abenteuer lese ich sein Buch mit anderen Augen, weil ich mich oftmals in seinen Texten wiederfinde und vielfach genauso empfunden habe. Auch wir haben uns auf dem Trail damit hochgehalten uns gegenseitig zu erzählen, worauf wir besonders Hunger hatten und was wir uns bestellen würden, kämen wir in einen Ort.
Ebenso die Kraftreserven, die einen doch dazu bringen, trotz totaler Erschöpfung und Hitze noch einige Meilen weiter zu gehen. Weil dort eine Quelle ist oder ein Imbiss oder ein kleiner Supermarkt!! Alles für einen Hamburger oder eine Soda!

Gibt es einen Gott, Allah, Krishna, Vishnu, Buddha ... oder wie auch immer diese Kraft heißt, die das Universum lenkt? Auch darüber haben wir uns Gedanken gemacht und ausgetauscht. Insbesondere Happy Feet, die kurz vor ihrer Hochzeit ihren Paul tragischerweise verloren hat. Das hat sie völlig aus der Bahn geworfen. Und es war-ist ein Grund weshalb die den Appalachian Trail geht. Sie erzählte mir, dass sie viel von Paul träumen würde. Er muss ein toller Mann sein!
Wir fragten uns auch, was diese Prüfung für eine Aufgabe für Happy Feet sei. Welche Bitte hat sie ans Universum gesandt? Was möchte sie in diesem Leben noch mitnehmen?
Ähnliche Gedanken sind mir auch gekommen und ich habe mich auch gefragt, was das Universum noch mit mir vorhat. Solche Fragen stellen sich vermutlich viele andere Hiker auch.
Ich glaube, wenn man die Gedanken auf dem Appalachian Trail oder dem Jakobsweg o. ä. messen könnte, müssen dort irre viele Signale, Gedanken, Fragen, Wünsche ins Universum unterwegs sein, also Gedankenautobahnen.
Ich habe viele Gedanken gesandt.
Und habe manchmal auch Antworten bekommen.

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Montag, 16. Juni 2014
Bilder sind weg...
Hallo,

es gab wohl Serverprobleme, weshalb unsere Bilder (und auch Bilder aller anderen blogs bei blogger.de) weg sind.
Ich werde demnächst mal viel Zeit dem blog widmen, um die Bilder wieder einzustellen. Sorry

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